Herzblut und Engagement

 

Norbert Radermacher über die Qualitäten des Amateurtheaters: ..."Das professionelle Theater hat ohne Zweifel seine eigene künstlerische Intention und Qualität und seine gesamtgesellschaftliche Bedeutung - das Amateurtheater aber ebenso! Es sind zwei verschiedene Paar Schuhe und jedes Paar hat seine eigenen Qualitäten. Wir sind sozusagen die bequemen Sandalen, Lauf- und Wanderschuhe, das professionelle Theater zieht sich die Ausgeh- und Lackschuhe über. Diese Qualitäten gilt es herauszustellen - selbstbewußt und auf Augenhöhe. Wir sind nicht das Theater der 3. oder 4. Liga, sondern das Theater mit dem eigenen Charme, der eigenen Ausdrucksqualität, den eigenen Zuschauern, die uns lieben und dem eigenen natürlichen Selbstbewußtsein ohne Arroganz, aber dafür mit viel Herzblut und Engagement."...

(Quelle: aus dem Bericht des Präsidenten für das Berichtsjahr 2006/2007 im Rahmen der Bundesversammlung des Bundes Deutscher Amateurtheater im September 2007 in Nürnberg),  

mehr dazu (1,3Mb, pdf)

 

Frank Grünert und Mathias Baier vom Thüringer Amateurtheaterverband: ..."Noch zu oft wird die Bedeutung der Amateurtheater eher als lokale Bereicherung der Kultur- und Freizeitangebote betrachtet. Die Aspekte der echten kulturellen Teilhabe, der kulturellen und künstlerischen Bildung und der Identifikationsfaktor dieser Bühnen für die Bürger nehmen hingegen noch immer einen untergeordneten Wert der öffentlichen Wahrnehmung und konkreten (und das meint auch monetären) Anerkennung ein. Doch es sind eben diese Aspekte, welche von überregionaler und gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sind. Die Qualität und Authentizität der Amateurtheater erwachsen u.a. aus diesen prägenden Faktoren." 

(Quelle: Theatrium, 01.2011, S. 2)

 

Friedrich Schirmer, Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen:

"...Das deutsche Theater hat drei Säulen: professionelles Theater, freies Theater und Amateurtheater. Diese "drei Brüder" sind gleichberechtigt, denn sie haben letztendlich auch denselben Traum, die gleiche Motivation: Sie spüren die innere Notwendigkeit, Theater zu machen. Deshalb gibt es für mich per se keine Qualitätsunterschiede, auch wenn sich Produktions- und Gestaltungsmöglichkeiten natürlich sehr unterscheiden. Ich finde professionelles Theater schrecklich, wenn es keine Intention hat und Amateurtheater, wenn es Profitheater lediglich imitiert. Wenn Amateurtheater dagegen seine eigenen Qualitäten entwickelt, kann es unschlagbar sein..."

(Quelle: Spiel & Bühne, 04/2014. S. 31)

 

 

 

 

Geschichtliches

 

 

 

Im Saal der "Weintraube" fanden in früheren Jahren auch Theatervorstellungen statt. (Quelle: Museum Apolda)

 

Ausschnitt aus "Der lustige Arrestant" (Darsteller: Kämpfer, Henn, Wächter), 1936 (Quelle: Apoldaer Heimatheft)

Zur Erinnerung an die Aufführung "Minna von Barnhelm" in der "Harmonie" am 25.03.1939,

 Otto Hensgen als Major v. Tellheim

Die Tradition des Theaterspielens in Apolda geht zurück bis in die 1920er und 1930er Jahre. Einzelheiten hierzu können Sie

- einem Artikel (325kB, pdf) des Apoldaer Heimatheftes aus dem Jahre 1995 entnehmen.

Zur freundlichen Erinnerung. Otto Hensgen. Apolda 1928

Autogrammfoto Otto Hensgen

 

Zu DDR-Zeiten war das Theater weniger aktiv. Erst 1991 wurde eine neue Laienspielgruppe, damals noch unter der Führung des Kulturvereins und Leitung von Gisela Hollstein, neu gegründet. Die künstlerischen Leitung übernahm 1995 mit Alfons Linnhofer ein pensionierter Theaterprofi. 2001 hat Dr. Erika Block die Regie übernommen. Näheres hierzu erfahren Sie in

- einem im Dezember 2007 veröffentlichtem Artikel (3,6MB, pdf) aus Anlaß des 10-jährigen Bestehens unseres Vereins, ebensfalls im Apoldaer Heimatheft publiziert. 

 

Über uns

 

Unser "Apoldaer Amateurtheater" besteht als eingetragener Verein seit Februar 1997.

Wir treffen uns einmal pro Woche im Saal des Apoldaer Schlosses zur Probe. Das erfordert nicht nur Fleiß und Durchhaltevermögen beim Erlernen der Rollentexte, sondern auch Teamgeist in seinem eigentlichen Sinn. Sich im Spiel mit anderen selbst zu erproben, sich in eine andere Figur hineinzudenken und sie für das Publikum erlebbar werden zu lassen, hat für uns einen hohen Reiz.

Aber auch mit der richtigen Beleuchtung Effekte zu setzen, eine passende Musik zusammenzustellen, die den Gesamteindruck abrundet, ein Bühnenbild zu gestalten, das dem Zeitgeist des Stückes gerecht wird, setzt gute Textkenntnis und Einfühlungsvermögen voraus. Mit einem Wort, die Arbeit ist sehr vielseitig, was zugleich anspruchsvoll und entspannend wirkt.

Zu unserem Repertoire gehören heitere Stücke und Salonkomödien, die jährlich neu als abendfüllendes Programm erarbeitet werden. Bei der Auswahl der Stücke ist zu bedenken, dass sie nur wenige Personen umfassen können. Dabei wollen wir stets heitere, aber nie seichte Unterhaltung bieten. Ein Märchen zur Weihnachtszeit für Kinder kommt in der Regel alle drei Jahre neu hinzu.

Das Bühnenbild, die Kostüme und notwendige Requisiten stellen wir dabei zum größten Teil selbst her.

Wenn Gäste schmunzeln oder auch lauter lachen, ist das sehr schön. Aber wir wollen keine derben Schenkelklopfer-Komödien inszenieren." so wurde die Intention der Amateurdarsteller einmal von unserer Spielleiterin Dr. Erika Block zusammenfassend umschrieben.

 

Es wäre sehr schön, wenn wir Sie, liebe Besucher unserer Homepage, demnächst wieder als Gast einer unserer Aufführungen begrüßen dürfen. 

Und falls Sie uns noch nicht kennen, so nutzen Sie doch die nächste Gelegenheit (siehe Termine). Sie können sicher sein, einen angenehmen Nachmittag oder Abend zu verleben.