Hund im Hirn

Einakter nach Curt Goetz

Spielzeit 11/2002 bis 12/2003

 

BESETZUNG

Herr Professor Peter Thieme
Frau Professor Krimhild Oschmann
Herr Titori Joachim Treiber
Johann Martin Vollrath
Sprecher Mario Schiege
Spielleitung Dr. Erika Block
Souffleuse Andrea Minner

Ton/Musik/Licht

Peer Heinki

Bühnenbild Mario Schiege
Maske Nancy Reinhardt

 

 

Johann, der Diener

"Pennemätzchen" und die gnädige Frau...

 

...oder der "Stoffaffe" und die gnädige Frau

Herr Professor

 

Herr Tittori ist auch schon da

"Balzac" ... schwebend zwischen Himmel und Erde

 

"Tut das weh?"

"Hund im Hirn?"

 

Der Mörder war der Hund?

Der Jagdhund hat angeblich schlecht gearbeitet...Aber dann ist die Ente da. Nur Jagdgast d’Elorm bleibt verschwunden. Hat Konrad (Martin Vollrath) seinem angeblichen Nebenbuhler eine Ladung Schrot verpasst? Isabella (Helga Schnetter) glaubt fast, dass er „Der Mörder“ ist...

Auch wenn Frau Professor (Krimhild Oschmann) bei Herrn Professor (Peter Thieme) alle Bedenken zerstreuen und atomisieren will... Dem Lover der Gattin, Herrn Tittori, gehört eine Lektion verpasst, dass er das Wiederkommen vergisst...“Hund im Hirn“ (Tollwut) wirkt da bestimmt für eine Weile...
Foto: haw

Das „Apoldaer National Theater“ – Klarname: Apoldaer Amateur Theater e.V. – konnte am vergangenen Wochenende gleich zwei Mal „volles Haus“ im Schloss droben über „Gramont“ verbuchen. Mit den Curt Götz-Stücken „Der Mörder“ und „Hund im Hirn“ leistet es seinen (neuen) Beitrag zum 115 Geburtstag eines der „wichtigsten Vertreter der gehobenen deutschen Boulevardkomödie und des brillant geschriebenen Konversationsstücks“. Was bei den Amateur-Akteuren auffällt, wenn man sie länger mal nicht erlebt hat (unverzeihlich!): Sie sind sicherer und lockerer...professioneller geworden auf den Brettern, die da die Welt bedeuten sollen.

































„Wochenblatt HALLO Weimar/Apolda“
18. Januar 2003

 

Ergoetzliches im Apoldaer Amateurtheater

„Gibts denn schon wieder Ente?“ nörgelt der Jäger Konrad im Einakter „Der Mörder“. Und in Anlehnung hieß es „Schon wieder Curt Goetz?“ bei der kürzlichen Programmdiskussion zur 13. Spielzeit des Apoldaer Amateurtheaters. Nach der erfolgreichen Aufführung vor sechs Jahren („Ingeborg“) hatte zum zweiten Mal eine Darbietung von Curt-Goetz-Stücken für bislang 5 ausverkaufte Vorstellungen gesorgt. Das war eine echte Herausforderung gewesen nach den Lachsalven der Loriot-Abende des Vorjahres.





Nun also brüten die sechs Schauspieler (Krimhild Oschmann, Helga Schnetter, Mario Schiege, Peter Thieme, Joachim Treiber und Martin Vollrath) die Souffleuse Andrea Minner, die Techniker Per Heinki und Rene Vollrath sowie die Regiesseurin Dr. Erika Block über neuen Spielplänen. Bei der Wahl neuer Stücke ist zu bedenken, daß sie nur wenige Personen umfassen können, von der Ausstattung so angelegt sind, daß wie bisher von den Ensemblemitgliedern alles selbst bestritten werden kann.
Das heißt Bühnenbilder, Kostüme und Requisisten entstehen dabei zum Teil auch in mühevoller Handarbeit. Das wichtigste Kriterium aber ist natürlich, den Nerv des Publikums zu treffen. Bei Curt Goetz konnte man sicher sein, daß seine geistreichen Wortspiele, sein trockener Humor, die pfiffigen Pointen und die treffenden Charaktere eine heitere, nie aber eine seichte Unterhaltung bieten. Diesen Anspruch gilt es nun erneut zu erfüllen. Also heißt es, geeignete Literatur sichten im nicht gerade üppigen Blätterwald deutscher Komödien.

Vor der Premiere aber hat das Amateurtheater etwa ein Jahr lang wöchentliche Proben zu absolvieren. Das erfordert nicht nur Fleiß und Durchhaltevermögen beim Erlernen der Rollentexte, sondern auch Teamgeist in seinem eigentlichen Sinn. Sich im Spiel mit anderen selbst zu erproben, sich in eine andere Figur hineinzudenken und sie für das Publikum erlebbar werden zu lassen, hat schon einen hohen Reiz.

Aber auch, mit der richtigen Beleuchtung Effekte zu setzen, eine passende Musik zusammenzustellen, die den Gesamteindruck abrundet, ein Bühnenbild zu gestalten, das dem Zeitgeist des Stückes gerecht wird, setzt gute Textkenntnis und Einfühlungsvermögen voraus. Mit einem Wort, die Arbeit ist sehr vielseitig, was zugleich anspruchsvoll und entspannend wirkt.

Wenn sich nach einem langem Arbeitstag alle jeden Mittwoch Abend im Saal des Apoldaer Schlosses mit guter Laune und voller Elan treffen, dann spricht das für sich selbst.
Die große Nachfrage hat die Theatergruppe darin bestärkt, auch künftig zur Weihnachtszeit ein Märchen, wie jüngst den „Gestiefelten Kater“ aufzuführen, das etwa aller drei Jahre wechselt. Sie sehen darüber hinaus ihren Ehrgeiz darin, ein Abendprogramm für Erwachsene jährlich neu einzustudieren.

Natürlich wäre es sehr schön, wenn sich noch andere für diese sinnvolle Freizeitgestaltung begeistern könnten, um bei den künftigen Vorhaben mitzuwirken. Allerdings wird gewarnt: wen einmal das Theaterfieber ergriffen hat, den läßt es so schnell nicht los. „Es ist schon so etwas wie Sucht“, gestand kürzlich Peter Thieme, der es als langjähriges Mitglied ja wissen muß.

Also sollte es beim nächsten Mal kein Curt Goetz werden, hoffen wir trotzdem , unser Publikum ergötzen zu können.

Nächste Vorstellung der Erzählungen von Curt Goetz am 30.03.2003, 17.00 Uhr, im Saal des Apoldaer Schlosses.

gez. Martin Vollrath   












„Amtsblatt der Stadt Apolda“ März 2003