Frau Holle

Unser erstes Kinderstück (Spielzeit Dezember 1996 bis Dezember 1998)

 

Besetzung

 

Frau Holle Helga Schnetter
Annemarie Katja Gemeinhardt
Mariechen Corina Hendeß
Frau Sieben Anja Preiß
Hans Torsten Gimm
Brunnenmeister Joachim Treiber
Apfelbaum Per Heinki
Backofen Perr Heinki
Müller Per Heinki
Gockel Krimhild Oschmann
 

 

Regie Alfons Linnhofer
Organisation Per Heinki
Regieassistenz Corina Hendeß
Inspizient Claudia Lange
Souffleuse Krimhild Oschmann
Maske Uta Zimmermann
Kostüme

 

Birgit Gemeinhardt

 

Das Bühnenbild wurde entworfen von Maria Schönherr. Bei der Gestaltung unterstützte uns der Mal- und Zeichenzirkel des Apoldaer Kulturvereins e.V. unter Leitung von Herrn Hausotte. Die Dekoration wurde angefertigt von Mitgliedern des Amateurtheaters.

 

 

 

 

 

 

APOLDA (bh). Welcher Vierjährige konnte am Wochenende noch Zweifel hegen, daß es Frau Holle wirklich gibt? - Die Akteure vom Amateurtheater des Apoldaer Kulturvereins hatten für die Premiere des Märchens Petrus an ihrer Seite, und nicht allein ihn.

Seit April probten die Laiendarsteller um Regisseur und Dramaturgen Alfons Linnhofer jeden Mittwoch das Stück. Erstmals wollten sie in der Weihnachtszeit eine Inszenierung eigens für Kinder aufführen. Die Besucherschar in den ersten beiden Vorstellungen gab dieser Idee recht: Die Stadthalle drohte aus allen Nähten zu platzen. Daß Amateure auf der Bühne standen, war Nebensache. Texte und Szenen saßen proffesionell.

Ansprechend auch das Bühnenbild, das gemeinsam mit dem Mal- und Zeichenzirkel des Apoldaer Kulturvereins angefertigt worden war. Mit viel Liebe zum Detail setzten seine Mitglieder die Vorlagen um.
 
 Auch dabei ging ihnen das Amateurtheater zur Hand,, besorgte Latten und Pappen und baute die Dekoration. Mit Pechmaries "richtiger Mutter" gab es zudem eine Kostümschneiderin für die Mädchen-Kleider.

Bis zur nächsten Vorstellung werden sich Liebhaber des Grimm-Märchens ertmal etwas gedulden müssen. Erst im Januar kehrt "Frau Holle" zurück. Danach sollen die Kulissen noch weiter weggepackt werden, erst im November 1997 ist eine Neuaufnahme der geglückten Inszenierung geplant. - Übringens: Ausgerechnet die (ursprüngliche) Pechmarie machte Ihrem Namen alle Ehre. Die Darstellerin erkrankte, so daß Corinna Hendes einspringen mußte. Am Sonntag merkte diesen Rollenwechsel niemand - ohnehin fiel Souffleuse Krimhild Oschmann hinter dem Backofen wohl keinem im Saal auf.

("Thüringer Allgemeine"
16. Dezember 1996)

 

(haw) Gleich im doppelten Sinne hat kürzlich die Amateurtheatergruppe des Apoldaer Kulturvereins Marktwirtschaft gespielt: praktisch und etwas idealisiert.

Der praktische Aspekt: Die Brüder Grimm haben es aufgeschrieben. Überarbeitet hat es Waltraud Ritzel. Bühnengerecht aufgearbeitet wurde es von Alfons Linnhofer, dem Regiesseur und Dramaturgen.

Ungezählte Stunden: Seit März letzten Jahres liefen die Proben für das Märchen "Frau Holle". Immer in der Freizeit der Akteure. Bei der Gestaltung des von Maria Schönherr entworfenen Bühnenbildes kam Hilfe vom Mal- und Zeichenzirkel des Apoldaer Kulturvereins (Leitung: Horst Hausotte).

Die Dekoration fertigten Mitglieder der Theatertruppe selbst an. Unterstützt wurde das Theaterprojekt von der Firma Orthopädieschuhtechnik Hoppe... Ein Riesen-Aufwand also, für ein Spiel von mehr als einer Stunde.

Ein riesen Erfolg: Nun erlebte"Frau Holle" zwei Vorweihnachts-Aufführungen vor jeweils ausverkauftem Hause in der Stadthalle von Gramont. Über 900 Apoldaer und Gäste der Stadt wohl aller Altersgruppen, vor allem aber Kinder, ließen sich vom Spiel der Laienschauspieler auf der Bühne begeistern.

 
Der idealisierte Aspekt: Wenn man so will, ist das Märchen von "Frau Holle" ein marktwirtschaftliches Stück. Leistung lohnt sich und Fleiß zahlt sich aus. Trotz aller Widrigkeiten. So sagt es Frau Frau Holle in wohlgesetzten Worten zu den beiden Brunnen-Girls Golden-Annemarie und Pech-Mariechen. So der Sinn der Story auf eine etwas idealisierte Kurzformel gebracht. Auch wenn die Aktiven diesen Blickwinkel aufs Geschehen vielleicht nicht so im Auge hatten. Oder doch?

Aufmerksame Zuschauer, eigentlich mehr noch die Zuhörer, wollen einen bewußt ganz anders gehaltenen Tonfall zwischen den einzelnen Szenen erkannt haben.

Einen Gegensatz zwischen den lockeren, oft spontanen Dialogen in den anderen und den in den beiden Frau-Holle-Szenen. Hier erklärt Frau Holle das Leistungprinzip. wie es im Lehrbuch steht.

Damit wurde bei nicht wenigen der älteren Veranstaltungsgäste ein offenliegender Nerv getroffen: Wir wollen ja etwas leisten, doch man läßt uns nicht! Arbeitslosigkeit: Heute kann man noch ganz anders zur Pech-Marie werden. Überhaupt nicht so abwegig, Gesellschaftkritik in ein Märchenspiel einzuwickeln.

Ob beabsichtigt oder nicht, angekommen ist die Botschaft auch so.

("Wochenblatt HALLO Weimar-Apolda" 4. Januar 1997)

 

APOLDA (ms). Keine Spur von Lampenfieber zeigten die sieben Darsteller des Amateurtheaters des Kulturvereins Apolda gestern bei ihren beiden Aufführungen in der Stadthalle. Rund 700 kleine und große Märchenfans verfolgten begeistert die Geschichte von Frau Holle, der fleißigen Goldmarie und der faulen Pechmarie.

Im September begann der künstlerische Leiter Alfons Linnhofer mit seiner Gruppe zu proben. Einmal pro Woche studierten die Amateurschauspieler den Text ein, den Waltraud ritzel für die Bühne bearbeitete. "Die insgesamt 14 Gruppenmitglieder sind schon fast professionell und sehr diszipliniert", lobt Linnhofer die Arbeit seiner Darsteller.

 
Nicht nur auf der Bühne zeigen die Apoldaer Künstler ihr Talent, sondern auch hinter der Bühne in punkto Technik. In mühevoller Kleinarbeit gestaltete die Gruppe das gesamte Bühnebild selbst. "Als besonders schiwerig erwies sich dabei der Bau des Brunnens und des Hauses von Frau Holle", erzählte Linnhofer. Den rechten Anstrich erhielt die Märchenkulisse dann vom Malzirkel des Vereins. Goldmaries Spinnrad war übrigens echt. Der heimat- und Naturverein Großliebringen stellte es eigens für die Aufführung zur Verfügung.

Seinen ersten größeren Auftritt hatte gestern René Vollrath in der rolle des Hans. Wegen einer Umbesetzung spielte er zum ersten Mal in dem Stück mit - durchaus mit Erfolg.

("Thüringer Allgemeine"
14. Dezember 1998)

 

"Frau Holles" Besucher
spendeten für die UNICEF

Stadthalle verzichtete auf die Garderobengebühr



 
APOLDA (kj). Die Besucher der Theateraufführung am Sonntag in der Apoldaer Stadthalle (TA berichtete), haben 91,05 Mark (46,43 Euro) für die Gemeinschaftsaktion von TA und UNICEF gespendet. Martin Vollrath vom Apoldaer Amateurtheater kam auf die Idee durch die TA-Veröffnetlichungen. Der Lehrer am Gymnasium sagte gestern: "Ich habe einfach die Aufrufe in der TA vergrößert und auf Pappen geklebt. Zwei spendegläser kamen daneben." Bei der Spendenaktion wurde das Amateurtheater von der Stadthallenbesatzung unterstützt. Die verzichtete auf die Garderoben-Einnahmen und stellte das Terrain für die Spendentafeln zur Verfügung. Bei der Aufführung der Märchens von der "Frau Holle" handelte es sich um die diesjährige Abschiedsvorstellung des Apoldaer Amateurtheaters.

("Thüringer Allgemeine"
15. Dezember 1998)