Amateurtheater
begeisterte mit
Märchenspiel
in Apoldaer Stadthalle

Als
seemännischer Märchenerzähler führte Mario Schiege ganz wunderbar
durch die Geschichte.
Seine
Mimik ist einfach grandios. Foto: Dirk Lorenz-Bauer
Die
rührigen Mitglieder des Apoldaer Amateurtheaters wissen nicht nur
Erwachsene zu begeistern, sondern auch Kinder. Einen erneuten Beweis dafür
traten sie bei zwei Vorstellungen am Sonntag an.
Apolda.
In der gut gefüllten Stadthalle wurde das Märchen "Vom Fischer
und seiner Frau" aus der Sammlung der Gebrüder Grimm aufgeführt.
Das Ganze war in eine Art Rahmenhandlung gepackt, für die Mario Schiege
in der Rolle eines Seemanns stand, der sonst auf dem Deich nicht viel
erlebt. Den urigen Typ, der die Handlung am Bühnenrand quasi
begleitete, stellte er auch dank der Mimik wunderbar kauzig, ja ein
wenig schrullig dar, so dass man das ganze Stück hindurch immer wieder
geneigt war, zu ihm zu schauen, obwohl sich auch auf der Bühne einiges
tat.
Dort
nämlich zog der Fischer (Sebastian Wolf) Jahr um Jahr ans Meer, um mit
dem Fischfang den kärglichen Lebensunterhalt für sich und seine Frau
Ilsebill (Romy Siegler) zu sichern. Als er eines Tages wieder mit der
Angel loszog und nach einem Schuh und einem Topf ein sprechender Butt am
Haken hing, nahm das Schicksal seinen Lauf. Weil der bescheidene Fischer
ein gutes Herz hatte, warf er den Fisch ins Meer zurück. - Um wenige später
auf Geheiß der Frau diverse Wünsche einzufordern, die vom größeren
Haus statt einer Fischerkate über ein Schloss bis zum König- und
Papststatus reichten. Als die gierige Ehefrau auch noch Gott werden
wollte, riss dem Butt der Geduldsfaden und sogleich die Glückssträhne.
Am Ende war alles wie zu Beginn, die Armut regierte.
In
weitern Rollen zu erleben waren Cynthia Thein als Zofe, Ivailo Georgiev
als Wache und als Butt Kiril Georgiev. Letztere vermochte es, die
zunehmende Genervtheit des Butt gut rüberzubringen. Am Schluss gab es
nicht nur ordentlich Applaus, sondern auch noch Süßes in Fischform aus
dem Blecheimer.
Die
Spielleitung lag bei Martin Vollrath, Ilka Müller besorgte die Maske. Für
die tollen Bühnenbilder zeichneten Maite Marie, Ann-Sophie und Mario
Schiege verantwortlich. Licht, Musik, Ton: Andreas Pfuch.
Thüringer
Allgemeine, 12.12.2011
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