ABSCHIED: Eine prachtvoll geschminkte Helga
Schnetter spielte den gestiefelten Kater, als Daniel stand Martin Vollrath
vom Apoldaer Amateurtheater auf der Bühne. Am Samstag fiel der letzte
Vorhang für das bekannte Märchen.
TA-Fotos: M. SCHMIDT
APOLDA (Kj). Der vorerst letzte Vorhang
für den "Gestiefelten Kater" ist am Samstag im Schloss
gefallen. Rund 90 Gäste, überwiegend Kinder, feierten die lokalen Stars
des Apoldaer Amateurtheaters. "Kinder sind ein kritisches
Publikum", sagte Helga Schnetter, die den Kater gab, nach der
Aufführung. "Einen Wal an Stelle des Elefanten ließen sie sich noch
gefallen, aber auf der Maus bestanden sie dann doch." Mit Frau Holle
hatte das Amateurtheater schon einmal ein Märchen im Programm. Künftig
wollen sich die zwölf Vereinsmitglieder um Vorsitzenden Per Heinki wieder
mehr den Erwachsenen zuwenden. Nach ebenso erfolgreichen wie niveauvoll
dargebotenen Stücken wie Curt Goetz' "Ingeborg" oder Loriots
dramatischen Werken hat das Publikum eine hohe Erwartungshaltung an das
Amateurtheater. Dr. Erika Block, die beim "Gestiefelten Kater"
die Regie übernommen hatte, schwebt "etwas Heiteres für
Erwachsene" vor. Allerdings ist die Auswahl nicht leicht - nur
weinige Aktive stehen auf der Bühne, was die Auswahl der Stücke schon
eingrenzt. Im April könne man vielleicht schon mehr verraten. Vor
November jedoch werden die Schauspieler nicht zu sehen sein. Voraussetzung
für den Erfolg sind nun mal die Proben. Und da alle Mitglieder
berufstätig sind, zieht sich das eine ganze Weile hin. Lampenfieber
übrigens haben alle im Apoldaer Amateurtheater. Immer wieder. Und auch
die Albträume drehen sich immer um dasselbe: Den vergessenen Text und den
verpassten Einsatz...
"Thüringer Allgemeine"
21. Januar 2002 |